Vom Wurst Tang Clan zur Antilopen Gang
Eine HipHop-Band auf dem Hosen-Label JKP, das war vor Euch eher nicht zu erwarten. Wie seid Ihr dort gelandet?
Koljah: Das ist eine längere Geschichte. Ich selbst war immer schon großer Hosen-Fan und kann wirklich alles von vorne bis hinten mitsingen. Ende 2010 habe ich einen eigenen Song über die Hosen gerappt und ins Netz gestellt. Ich habe das Stück an Vom geschickt, und der hat es dann an Patrick Orth von JKP weitergeleitet.
Wie hat die Plattenfirma auf das Stück reagiert?
Koljah: Patrick hat mir damals eine lange E-Mail geschrieben, wie lustig er das Lied findet. Und dass die Hosen es gehört haben, und sie es alle feiern. Zu dieser Zeit waren wir noch ein total kleines Untergrund-Projekt. Patrick hat uns wissen lassen: Wenn wir einmal Hilfe bräuchten, sollten wir uns melden. Seitdem hatten wir uns gegenseitig auf dem Zettel. 2013 hat er mich dann zum Hosen-Tourfinale in Düsseldorf eingeladen. Und da haben wir uns auch zum ersten Mal persönlich getroffen.
Was ist anschließend passiert, dass Ihr ein Jahr später Euer Debütalbum bei JKP rausbringen konntet?
Koljah: Kurz nach dem Konzert waren wir bei „Radio Fritz“ in Berlin zu Gast. Patrick saß an dem Tag etwas länger im Büro und hörte die Sendung zufällig übers Internet. Da wurde zwei Stunden lang Musik von uns gespielt, wir wurden interviewt – da bekam er ganz zufällig die volle Breitseite Antilopen Gang.
Danger Dan: Man muss dazu sagen: Wir sind damals mit Billig-Bier aus Brandenburg zu dem Sender gefahren. Und als wir dort ankamen, hatten wir schon ordentlich einen im Tee.
Panik Panzer: Das war für uns der erste große Radio-Auftritt. Wir waren in einer renommierten HipHop-Sendung zu Gast und sehr glücklich, dort sein zu dürfen, und dementsprechend aufgeregt. Da haben wir beschlossen: Wir trinken vorher ein bisschen was, um uns zu beruhigen. Das hat dazu geführt, dass wir in der Sendung wirklich sehr albern waren.
„Bei JKP einen Plattenvertrag zu kriegen, ist unwahrscheinlicher, als einen Sechser im Lotto zu haben.“
Danger Dan
Könnt Ihr das mal genauer beschreiben?
Danger Dan: Wir haben die Moderatorin ständig unterbrochen ...
Koljah: ... und angeschrien ...
Danger Dan: ... und sie vermutlich auch Kaulquappe genannt. Man musste als Zuhörer schon einen ganz speziellen Humor mitbringen. Die Sendung ist ganz unterschiedlich aufgenommen worden. Für die einen war es ein Geniestreich, die anderen sind sich da nicht ganz so sicher.
Koljah: Man muss schon sagen: Es haben sich viele Ohrenzeugen zwei Stunden lang fremdgeschämt.
Danger Dan: Patrick hat durchgehalten und sich nicht mehr eingekriegt. Er fand’s super.
Koljah: Ja, und er hat mir noch während der Sendung eine Facebook-Nachricht geschickt: „Hey, ich höre das gerade. Ist ja der Hammer! Wie sieht’s eigentlich aus bei Euch mit Platte, Tour, Management oder Promo? Wollen wir uns nicht mal auf einen Kaffee treffen?“ Ich habe das kurz den anderen erzählen können, dann waren wir schon wieder live auf Sendung und haben weiter gepöbelt.
Als Ihr bei JKP wart, habt Ihr da auch mal Jochen Hülder getroffen, den inzwischen verstorbenen Hosen-Manager?
Panik Panzer: Als wir vor dem Büro in der Sonne saßen, kam Jochen raus, und sagte: „Ah, Ihr seid die Antilopen Gang. Und, seid Ihr auch dumm?“ Antwort von uns: „Ja, wir sind dumm.“ Seine zweite Frage: „Ihr habt also auch einen dummen Namen?“ Wir: „Äh, ja ...“ Er: „Dann ist ja alles gut.“ Seine letzte Frage lautete noch: „Und, habt Ihr auch einen guten Anwalt? Wenn Ihr bei uns unter Vertrag wollt, braucht Ihr einen guten Anwalt.“ Das war unser einziges Treffen mit ihm.
Wie war der weitere Weg bis hin zur Platte im November 2014?
Danger Dan: Bei JKP einen Plattenvertrag zu kriegen, ist unwahrscheinlicher, als einen Sechser im Lotto zu haben. Ich habe da zunächst auch gar nicht dran geglaubt und lange versucht, die Euphorie zu bremsen.
Koljah: Wir haben Demos gemacht, sind immer wieder hin zu JKP und haben denen alles vorgespielt. Die ersten Demos haben wir noch total aufwändig aufgenommen. Und dann hat sich Patrick die einfach auf seinen Laptop-Boxen angehört: total laut und übersteuert. Seine Worte waren: „Ein Hit klingt auf jeder Anlage gut.“ Von da an wussten wir, dass die Stücke noch nicht perfekt sein mussten, wenn wir sie ihm vorspielen. Wir waren insgesamt dreimal bei ihm im Büro und hatten immer irgendetwas zwischen fünf und zehn Songs dabei.
Danger Dan: Zu dem Zeitpunkt war noch nicht klar, wie groß JKP bei uns einsteigt. Nach der ersten Demo-CD hat Patrick gesagt: Wir können Euer Management machen. Nach der zweiten hat er KKT angerufen, damit die uns eine Tour buchen. Nach der dritten hat er gesagt: Wir suchen Euch kein Label, wir machen das selbst.
Wie waren die Hosen in der Phase beteiligt?
Koljah: Patrick hat ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet. Er hat ihnen alles geschickt, was er von uns zu greifen bekam: Interviews, Fotos und Videos. Und die Hosen haben die Demos natürlich auch immer zum Hören bekommen. Patrick musste aber wohl immer so einige Besonderheiten unseres Genres übersetzen. Er kennt sich selbst sehr gut aus, hört seit Ende der 80er Jahre Rap. Die Hosen haben zwar in den 80ern „HipHop Bommi Bop“ mit Fab 5 Freddy aufgenommen, aber das lag wohl hauptsächlich daran, dass Trini den zufällig auf irgendeinem Filmfestival getroffen hatte. Deswegen sind sie noch lange keine HipHopper.
Danger Dan: Patrick war es auch, der „Beate Zschäpe hört U2“ sofort als Hit erkannt hat. Für so etwas hat er echt ein Händchen. Wir dachten natürlich grundsätzlich immer, dass wir nur Hits mit dabei hatten. Und dann hat er sich ein Stück angehört und am Ende nur gesagt: „Gut.“ Ohne jegliche Euphorie. Ganz nüchtern: „Gut.“ Der Song war dann gestorben. Bei einem anderen hat er uns dann zum ersten Mal überhaupt angeschaut und meinte: „Sehr gut.“ Das war dann das größtmögliche Lob. Er hat es auch geschafft, bei manchen Spitzengags keine Miene zu verziehen. Wir waren nach dem ersten Mal schon etwas verstört.
Koljah: Wir kannten ihn zu dem Zeitpunkt halt noch nicht so gut, warteten immer darauf, dass er irgendwie reagiert, und er sagte nichts (lacht).
Während die Hosen von der Struktur her schon immer eine klassische Band waren, seid Ihr als HipHop-Kollektiv gestartet. Wie definiert Ihr Euch heute?
Koljah: Wir sind zu einer Band geworden. Den Überbegriff „Antilopen Gang“ haben wir uns 2009 gegeben. Damals machten wir noch Musik in verschiedenen Konstellationen. Da war es nicht zwingend, dass an einem Track alle beteiligt waren. Es gab auch Solo-Projekte oder Sachen zu zweit. 2013 haben wir dann leider Jakob verloren.
Jakob, der bei Euch immer als NMZS auftrat, litt an Depressionen und hat sich umgebracht.
Koljah: Erst in dem Zuge wurde aus der Gang die Band. Im Moment sind wir tatsächlich eher die „Antilopen Band“.
Was hat sich seither für Euch verändert?
Danger Dan: Solo-Sachen sind bis auf weiteres aufgeschoben. Irgendwann gebe ich aber den „Jan Delay der Antilopen Gang“. Das wissen die anderen nur noch nicht (lacht).
Panik Panzer: Ich glaube, in jedem von uns steckt noch ein Solo-Künstler, der eine eigene Vision hat. Jetzt konzentriert sich aber erstmal alles auf die Band.
Koljah: Was uns immer noch zur Gang macht: Wir haben uns alle das Antilopen-Logo tätowieren lassen.
Danger Dan: Wir sind jetzt jeder ein Riesenglied in einer Kette, und wir sind uns dabei gegenseitig ein wichtiges Korrektiv. Vielleicht würden wir als Einzelkünstler auch gar nicht funktionieren. Tobi (Panik Panzer) ist nebenbei auch unser Grafiker und macht das ganze Design. So etwas hätten wir anderen überhaupt nicht gekonnt.
Was machen die anderen?
Danger Dan: Koljah bewahrt uns immer vor vielen Blamagen. Er weiß einfach sehr viel sehr genau. Ein anderes Wort dafür wäre vielleicht: Nerd. Er kennt zum Beispiel immer die genaue Jahreszahl, die Kommasetzung usw. Wofür ich zuständig bin, habe ich eigentlich noch nicht so ganz verstanden ...
Koljah: Kreativität. Du bist der kreative Kopf ...
Panik Panzer: ... die sprudelndste Kreativquelle innerhalb der Gang.
Danger Dan: Ich könnte aber alles, was mir so einfällt, alleine niemals umsetzen. Wir ergänzen uns sehr intensiv und bewahren uns damit vor dem Schlimmsten.
Koljah: Zu dritt, eine Platte zu machen, heißt auch: einen Kompromiss zu finden, mit dem alle drei leben können. Das ist eine neue Erfahrung für uns. Wir diskutieren uns jeden Tag die Köpfe wund. Es ist wirklich sehr anstrengend. Bei der Antilopen Gang geht´s sehr basisdemokratisch zu.
Das klingt ja schon ganz genauso wie bei den Hosen.
Panik Panzer: Es ist bei uns allerdings nicht so, dass sich immer einer durchsetzt. Wir haben kein Alphatier in der Band. Ich habe letzte Woche noch ein flammendes Plädoyer für diese Streits gehalten. Es nervt total und vielleicht sollten wir manchmal etwas mehr Verantwortung abgeben, aber es ist auch eine Qualität, die uns auszeichnet. Es ist anstrengend, aber richtig. Es bewahrt uns vor vielen Fehlern.
Koljah: Eine weitere Sache ist: Wir streben immer nach Perfektion. Zum Beispiel spielen wir ein Konzert, alle finden´s super, wir kommen von der Bühne und setzen uns erstmal hin und zählen auf, was alles falsch war. Für Außenstehende wirkt das sicher skurril, dass wir uns gegenseitig für die Fehler dissen, die wir auf der Bühne gemacht haben. Wir versuchen aber einfach immer, das Maximum rauszuholen.
Patrick Orth sagte, als Ihr bei JKP unterschrieben habt, dass Ihr ihn an die frühen Hosen erinnert. Welche Gemeinsamkeiten zwischen Opel-Gang und Antilopen Gang habt Ihr selbst festgestellt?
Koljah: Wir haben ähnlich wie die Hosen zu Beginn ihrer Karriere in jedem Jugendheim und in jedem besetzten Haus gespielt und auf irgendwelchen Sofas und auf dem Boden gepennt. Wir sind durch dieselbe harte Schule gegangen. Und bei den Hosen war es ja auch so, dass der Erfolg nicht von jetzt auf gleich kam, sondern eher schleichend. Das ist schon eine Parallele. Patrick meint aber sicher auch, dass wir eine große Schnauze haben.
Danger Dan: Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die Hosen mit schenkelklopfenden Karnevalsliedern wie „Eisgekühlter Bommerlunder“ ankommen können und im nächsten Atemzug tiefsinnige oder politische Themen bearbeiten. Trotzdem ist bei ihnen immer alles „real“. Das gibt es sehr selten in Deutschland, und wir sind da in der HipHop-Szene auch fast die Einzigen, die so etwas machen können. Wenn wir uns besaufen und dadaistisches Zeug erzählen oder wenn wir existenzielle Themen anschneiden, sind wir immer die Antilopen Gang.
Koljah: Wir haben auch immer alles selbst gemacht und darüber viele Leute kennengelernt. Der Fotograf, der jetzt die Fotos für das Booklet gemacht hat, mit dem haben wir schon vor Jahren zusammengearbeitet. Jetzt konnten wir ihm zum ersten Mal einen Job geben, für den er bezahlt wird. Die Hosen sind in der Hinsicht ein Vorbild für uns, weil sie auch seit Jahren mit denselben Leuten zusammenarbeiten. Es ist eine wunderschöne Vorstellung, dass unsere Freunde in der Live-Crew jahrzehntelang dabei bleiben.
Wo wir schon dabei sind: Was war Euer erstes Hosen-Konzert?
Panik Panzer: Erst vor kurzem: in der Zeche in Bochum.
Danger Dan: Bei mir war’s genauso. Wir haben dort direkt ein paar Hosen-Ultras kennengelernt und durften auch auf die After-Show-Party. Es war alles super: Konzert und Party, vor allem auch die Party. Tobi (Panik Panzer) hat sich ausgezogen, wollte die Hosen zum Armdrücken herausfordern, hat sich Bierflaschen über den Kopf geschüttet. Ich glaube, wir haben einen richtig guten ersten Eindruck hinterlassen.
Panik Panzer: Man kann schon sagen: Ich habe die After-Show-Party voll ausgenutzt.
Koljah, als alter Hosen-Fan, wie war das bei Dir? Wann hast Du DTH zum ersten Mal live gesehen?
Koljah: Mein erstes Hosen-Konzert habe ich 1986 gesehen – als Baby. Ich war ein halbes Jahr alt und mein Vater hat mich mitgenommen. Die Hosen haben bei einem Straßenfest auf der Kiefernstraße in Düsseldorf gespielt. Leider musste ich nach einer halben Stunde wieder nach Hause. Es gab damals sogar ein Foto in der „taz“ von meinem Vater und mir. Das nächste Mal habe ich sie 1996 gesehen auf der „Ewig währt am längsten“-Tour in Essen. Und beim Rosenmontagszug in Düsseldorf, bei dem sie auf einem Wagen gespielt haben, war ich in dem Jahr auch.
Warum war dann vor fünf Jahren das eigene Stück über die Hosen fällig?
Koljah: Der Witz lag darin, dass man als Rapper einen Song rappt, wie cool die Toten Hosen sind. Das war irgendwie total abwegig, und es war klar, dass das in der HipHop-Szene für Irritationen sorgen würde. Ich habe den Text erstmal als Gag geschrieben, bis ich bei Tobi (Panik Panzer) saß und das Sample von „Helden und Diebe“ dabei hatte. Er hat dann einen Beat daraus gebastelt, der irgendwie tiefsinnig klingt. So wurde das ein sehr persönliches Lied, das auch viel über mich erzählt.
Das Stück enthält lauter Zitate aus der Hosen-Historie – was sind Dir die wichtigsten?
Koljah: Wir haben Jäki Eldorados „Das ist Punk-Rock“ von der „Bis zum bitteren Ende – Live!“ dazu gemischt. Ich kann jede Ansage von dieser Platte auswendig. Campinos „Man muss eine Stecknadel fallen hören können“ bringe ich auch manchmal bei Konzerten. Das Stück ist etwas für die richtigen Fans. Es sind viele Insider-Sachen drin, die man nur versteht, wenn man sich wirklich gut auskennt mit den Hosen. Lustig ist in dem Zusammenhang, dass der alte Punker Jäki Eldorado später auch Manager von Ferris MC und 5 Sterne Deluxe war.
„Wir sind immer wieder bei dem Punkt angelangt: Man muss bei so einem Clip eigentlich mit einem Beate-Zschäpe-Double arbeiten.“
Es gibt ein klares Statement im Text. Ist „Opel-Gang“ wirklich die beste Hosen-Platte?
Koljah: Zumindest die beste Studioplatte aus meiner subjektiven Sicht, auch wenn spätere Alben musikalisch und textlich ausgereifter waren. Ich bin großer Fan von 77er-Punk-Rock, mag den rumpeligen Charme und dieses total Unbefangene der „Opel-Gang“. Wenn ich jetzt aber nur eine Platte auf eine einsame Insel mitnehmen dürfte, dann wäre das wohl eher die „Bis zum bitteren Ende – Live!“ Ich mag auch die neueren Platten der Hosen, bevorzuge als dogmatischer Punk-Rocker aber die Frühphase.
Danger Dan: „Kauf Mich“ ist die beste! Als wir die im Auto auf Tour angemacht haben, ist mir aufgefallen, dass ich alles mitsingen konnte. Da sind lauter Hits drauf, zum Beispiel „Hot-Clip-Video-Club“. (singt) „Verzeihen sie die Störung – ich bräuchte mal ihren Rat.“
Koljah: Das ist aber zum Glück nie ein Hit gewesen (lacht). „Kauf Mich“ ist für mich eher eine der schwächeren Hosen-Platten. Ich war sieben Jahre alt, als die raus kam, und habe deshalb ein vertrautes Gefühl mit der. Wenn ich sie aber heute höre, merke ich, dass die inhaltlich sehr bemüht war. Das wird man als treuer Fan doch wohl mal sagen dürfen. Es gibt ein Lied gegen Konsumterror, zwei Lieder gegen Nazis, Kinderpornographie wird abgehandelt und – ein Stück über AIDS. Da hatte Campino sein moralisches Gewissen entdeckt und hat einfach jedes Thema abgehakt. Die Platte ist auch nicht gut produziert, da fehlt irgendwie der gewohnte Wumms.
Danger Dan: Ich wette, dass jeder normale Hosen-Fan – Nerds wie Koljah einmal ausgenommen – mit mir einer Meinung ist, dass „Kauf Mich“ die beste ist.
Koljah: Nein, der durchschnittliche Hosen-Fan wird eher „Opium fürs Volk“ sagen.
Danger Dan: Ich habe zuletzt auch die Unplugged für mich entdeckt, aus der Musiker-Perspektive ein großer Wurf. Warum „Tage wie diese“ so ein großer Hit wurde, habe ich hingegen bis heute nicht kapiert.
Noch einmal zu „HipHop Bommi Bop“, der Zusammenarbeit mit Fab 5 Freddy Mitte der 80er Jahre. Waren die Hosen ihrer Zeit voraus?
Koljah: Die alten Hasen in der HipHop-Szene werden den Hosen dafür jeden Respekt zollen. Sie waren die ersten, die so etwas auf Platte herausgebracht haben. „Walk This Way“ von Aerosmith und Run DMC erschien 1986, „HipHop Bommi Bop“ war schon drei Jahre früher da. Die Hosen haben Punk und Rap vermischt, vermutlich ohne zu verstehen, dass sie da gerade avantgardistisch unterwegs sind. Es war ja eigentlich als Witz gemeint, aber es klingt schon abgefahren. Ich habe mal gehört, dass das damals in New York auch in den Clubs lief, dass das tatsächlich von DJs aufgelegt wurde.
Danger Dan: Die armen New Yorker. Schöne Vorstellung, wenn die damals in einen Club gegangen sind und ernsthaft dazu getanzt haben. (alle lachen)
Panik Panzer: Nur das Video geht im Nachhinein betrachtet überhaupt nicht klar.
Danger Dan: Ein krasses Beispiel für Blackfacing ...
Panik Panzer: ... und die Knochen im Haar!
Koljah: Es gab halt damals keine Sensibilität für so etwas, auch nicht bei den Hosen.
Ihr seid bei JKP inzwischen dafür bekannt, dass Ihr immer alles Mögliche selbst anschleppt ...
Koljah: Ja, die wollen uns immer schon bremsen, wir haben halt viele Ideen (lacht).
Panik Panzer: Es fällt uns überhaupt nicht leicht, vom DIY-Prinzip loszukommen. Wir haben in den letzten Monaten versucht, bei allen möglichen Sachen mitzumischen. Schließlich machen wir das Ganze ja auch schon etwas länger. Als ich eine Rechnung ordentlich gestellt habe, bekam ich bei JKP zu hören: „Das haben wir hier noch nie erlebt.“ Wir mussten uns solche Sachen über die Jahre selbst beibringen und hatten unsere eigenen Strukturen geschaffen. Dabei haben wir zwangsläufig ein bisschen was gelernt, ich zum Beispiel auch: Video schneiden und Drehbuch schreiben. Wir wollen uns diese Selbständigkeit unbedingt bewahren. Gleichzeitig bemühen wir uns aber jetzt auch loszulassen und abzugeben.
„Wir hatten unseren ersten gemeinsamen Gig auf der Grundschul-Weihnachtsfeier“
Wie seid Ihr drei in Eurer Jugend überhaupt zur Musik gekommen?
Danger Dan: Das sind drei verschiedene Biographien, die um die Jahrtausendwende zu einer wurden. Tobi (Panik Panzer) und ich sind in der Nähe von Darmstadt aufgewachsen. Wir sind Brüder und hatten zu Hause einen Keller, in dem ein Klavier und Schlagzeug standen. Unser Vater hat früher selbst in Polit-Rock-Bands gespielt und den Castor gestoppt oder so etwas. Er hat uns jedenfalls immer animiert, in den Keller zu gehen und Musik zu machen. Wir hatten unseren ersten gemeinsamen Gig auf der Grundschul-Weihnachtsfeier: Tobi am Schlagzeug, ich am Klavier. Wir haben „Let It Be“ von den Beatles gespielt. Mehr konnte ich nicht, bis ich 14, 15 war.
Warum seid Ihr beim HipHop gelandet?
Danger Dan: HipHop ist genauso wie Punk keine Musikrichtung, die man für sich entdeckt, weil man zum Gitarrenlehrer geht. Um authentischen Punk zu spielen, muss man nicht studieren, sondern braucht ganz andere Skills. HipHop war schon immer eine Subkultur, bei der man aus Samples neue Musik macht und wo der Zugang recht einfach ist. Wir haben uns während unserer Pubertät einfach ein paar Sounds draufgezogen.
Panik Panzer: Unser ältester Bruder ist Ende der 90er Jahre über MTV auf einen deutschsprachigen HipHop-Film gekommen. Da waren gerade die Erfolgsalben von 5 Sterne Deluxe, Freundeskreis und Absoluten Beginnern erschienen. Das war für mich die Initialzündung. Irgendwann kam der Sound aus allen drei Kinderzimmern, und wir haben erste Freestyles auf Kassette aufgenommen. Es war ein Virus, der uns alle gepackt hatte.
In der Punk-Szene war es so, dass alle irgendetwas gemacht haben. Wer nicht auf der Bühne stand, machte ein Fanzine. Wie war das bei Euch?
Danger Dan: Das war bei uns genauso. Zu der Subkultur, die wir kennenlernten, gehörte mehr als die Musik. Bei uns sind zum Beispiel immer alle rausgegangen und haben nachts Graffiti gemalt. Wir hatten eine Gruppe, mit der wir regelmäßig zu Antifa-Demos gefahren sind, und die haben alle Baggys getragen, waren Skater-mäßig unterwegs, und haben HipHop gehört.
Panik Panzer: Wir hatten aber immer auch unsere Bezugspunkte zum Punk und haben beide auch mal eine Punk-Band gegründet.
Koljah, bei Dir war der Punk-Einfluss sogar noch etwas größer?
Koljah: Tobi und Daniel sind die Musiker. Ich bin bis heute bei der Produktion der Beats nicht wirklich beteiligt, aber ich habe mich schon als kleines Kind für Musik interessiert. Ich habe mit vier, fünf Jahren schon sehr viel Hosen gehört. Die Tapes hatte ich mir von anderen Eltern im Kinderladen organisiert. Was mich anzog, war ihr rebellisches und wildes Auftreten. Punk hat mich dann jahrelang begleitet. Ich selbst war musikalisch weitestgehend unbegabt, habe mal versucht, Gitarre zu spielen, aber das klappte nicht...
Danger Dan: Sein Gitarrenlehrer war so verzweifelt, dass er irgendwann lieber für ihn Schmiere stand, wenn er Graffiti gemalt hat, statt ihn zu unterrichten.
Wann hat bei Dir HipHop den Punk abgelöst?
Koljah: Es gab bei mir auch vorher schon Fantastische Vier, Fettes Brot und Anarchist Academy, aber erst in der Pubertät wurde HipHop wirklich wichtig für mich. Als ich in das Alter kam, dass ich mir einen Iro hätte schneiden können, war HipHop plötzlich wichtiger als Punk. Gründe waren das Rödelheim Hartreim Projekt oder Gangsta-Rapper wie NWA oder Eazy-E. Damals habe ich auch angefangen, meine ersten Rap-Texte zu schreiben.
Beide Musikrichtungen, beide Subkulturen zusammen – das funktionierte nicht?
Koljah: Ich hatte als Kind immer das Gefühl, dass ich mich zwischen Punk und HipHop entscheiden musste. Bist Du jetzt HipHopper oder bist Du jetzt Punk? Ich war mir irgendwann nicht mehr sicher, ob ich mich vielleicht dafür schämen musste, dass ich früher Hosen gehört hatte. Und andersherum auch. Es hat etwas gedauert, um festzustellen, dass man beides gleichzeitig mögen kann.
Wir habt Ihr Euch eigentlich kennengelernt?
Panik Panzer: Anfang 2003 hat sich über das Internet ein bundesweites Netzwerk gegründet: HipHop-Partisan. Das war eine progressiv gemeinte Geschichte, die versuchte, HipHop und Politik zu vereinen. Und Koljah und Daniel waren auf dem Gründungstreffen ...
Koljah: ... am 22.03.2003 in Köln. Das Treffen war inspiriert von dem Buch „Fear of a Kanak Planet“ von Hannes Loh und Murat Güngör.
Danger Dan: Damals haben wir einige Entwicklungen im HipHop als sehr problematisch betrachtet. Es wurde in dem Buch schon voraus gesagt, dass es irgendwann Nazi-Rap geben wird – was ja heute tatsächlich eingetroffen ist. Wir haben uns kritisch mit Rassismus, Sexismus usw. auseinandergesetzt. Das war für viele in der Szene ein wichtiger Startballon. TickTickBoom und Zeckenrap stammen auch aus dieser Gruppe. Ein Nebeneffekt war, dass wir hinterher Gigs in Berlin oder Hamburg bekamen. Die Veranstalter haben durch das Netzwerk kapiert, dass es auch linke Rapper gibt.
Panik Panzer: Ich habe damals noch gar nicht gerappt, aber die Website gebaut. Es hat nicht lange gedauert, da war ich mittendrin. Es herrschte bei allen so eine ansteckende euphorische Stimmung, dass ich mich habe mitreißen lassen. Ich habe dann auch einfach mal einen Text geschrieben und das aufgenommen.
Wie ging es damals weiter mit Euch?
Panik Panzer: Ein paar Monate später gab es eine Demo in Aachen gegen die Schließung des Autonomen Zentrums ...
Koljah: ... im Juli 2003 ...
Panik Panzer: ... und da ist Koljah mit seinem DJ Tai Phun vorbeigekommen und hat auf der Demo gespielt. Da haben wir beide uns dann zum ersten Mal getroffen.
Koljah: Ich weiß noch, wie wir vormittags am Bahnhof saßen und Du mit so einem komischen Deutschland-Staubwedel ankamst. Er war schon etwas angetrunken, und Danger Dan hat mir den ganzen Tag lauter irre Texte vorgerappt.
Panik Panzer: Das ist ja heute noch genauso (lacht). Wir haben von da an innerhalb der Partisanen eine eingeschworene Clique gebildet. Das Netzwerk ist dann 2005 an internen Streitigkeiten zerbrochen. Es stellte sich letztlich die Frage, ob man jetzt die HipHop-Antifa sein wollte oder nicht.
Koljah: Es gab auch einen Partisanen-Allstar-Track, der historisch betrachtet das erste Stück ist, auf dem alle heutigen Antilopen erstmals gemeinsam zu hören waren. Unser erster eigener Song war 2004 „No Border, No Nation“, ein Lied, das heute noch bei antirassistischen Demos gespielt wird. Und dann ging es so langsam los.
Wie habt Ihr Euch genannt, bevor Ihr zur Antilopen Gang wurdet?
Koljah: Es gab zunächst eine Parodie-Band, die sich Wurst Tang Clan nannte – und vor allem Caught In The Crack, eine Gangsta-Rap-Satire. 2005 haben wir zu acht die „Anti Alles Aktion“ gegründet, und da waren schon alle dabei, die später zur Antilopen Gang zählten. Es war ein langer Prozess zwischen 2003 und 2009, bis sich bei uns alles sortiert hatte. Das Verrückte ist, dass „Aversion“ wirklich erst unser Debütalbum ist, obwohl wir eigentlich seit über zehn Jahren zusammen auftreten.
Der bislang größte Hit vom „Aversion“-Album heißt „Beate Zschäpe hört U2“. Wie ist der Song entstanden?
Danger Dan: Wir haben den NSU-Prozess sehr genau verfolgt. Ein Kumpel von uns arbeitet in Köln in der Opferberatung und betreut die Leute aus der Keupstraße. Er fährt dann auch immer mit denen nach München in den Gerichtssaal. Und der hat uns erzählt, dass Beate Zschäpe Die Ärzte gehört hat und sogar Ärzte-Lieder selbst auf der Gitarre gespielt hat. Vielleicht hat sie auch Hosen gehört – das ist ja gerade das Absurde daran.
Koljah: Der Song sagt ja auch nichts über die Band aus, sondern darüber, was Beate Zschäpe für eine gewöhnliche Frau war und was sie für ein gewöhnliches Leben führte, während ihre Mitbewohner mordend durch die Republik zogen. In einem Artikel, den wir gelesen haben, war aufgeführt, dass man CDs von U2 und Bryan Adams gefunden hatte. U2 war dann einfach etwas prägnanter für den Liedtitel. Eine Band kann nichts dafür, wer sich ihre Musik anhört.
Wie viele Ideen von Euch stecken in dem Video zu dem Song?
Panik Panzer: Wir sind immer wieder bei dem Punkt angelangt: Man muss bei so einem Clip eigentlich mit einem Beate-Zschäpe-Double arbeiten. Wir haben dann durch einen Rapper-Kollegen, der beim Theater arbeitet, die perfekte Schauspielerin gefunden.
Koljah: Den Plot haben wir zusammen mit dem Video-Regisseur Aron Krause und Patrick weiter gesponnen. Es wurde vorher nochmal genau recherchiert, wie das wohl gewesen ist in der NSU-WG. Die Bälle, die wir rübergespielt haben, haben sie gut angenommen und versenkt – um hier jetzt doch einmal eine hosige Fußball-Metapher zu bringen.
Wie seid Ihr ansonsten mit der Aufgabe umgegangen, die richtigen Themen für Euer erstes richtiges Album zu finden?
Danger Dan: Wir werden da inzwischen leider mit einer politischen Gruppe verwechselt. Wir setzen uns nicht hin und sagen: Wir möchten jetzt das und das Thema abarbeiten. Und es muss unbedingt gesellschaftlich relevant sein. Wir machen auch keine Musik, um die Welt zu retten. Es ist eher so, dass das Teil unserer Lebenswelt ist und wir es deshalb verarbeiten. Wir sind politische Menschen und haben gespürt, dass sich das Thema verschärft mit den ganzen Montagsdemonstranten und Verschwörungstheoretikern. Das Lied ist ja schon etwas älter, aber als wir es veröffentlich haben, hat das Thema seinen Zenit erreicht. Da gab es die ersten Pegida-Demonstrationen. Ein trauriger Zufall.
Wie habt Ihr Eure Themen dann gefunden?
Koljah: Das lässt sich gut beschreiben. Wir haben Schilder aufgehängt. Zuerst haben wir geschaut, was wir noch an alten Ideen hatten. Dann haben wir jedes Thema in meiner Wohnung, wo wir die Platte aufgenommen haben, an die Wand gehängt. Am Ende hingen da 30 DIN A4-Blätter, und die haben wir abgearbeitet: „Strophe fehlt“, „Refrain fehlt“, „Beat überarbeiten“. Es war sehr befriedigend, als wir immer mehr Zettel abgehakt hatten. „Beate Zschäpe hört U2“ war einer der drei letzten Songs. Daniel (Danger Dan) war schon wieder in Berlin, rief an und sagte: „Vergesst das Lied, das ist scheiße, wir haben jetzt genug.“ Tobi (Panik Panzer) und ich waren da zum Glück etwas akribischer. Es war fast schon eine Neurose von uns, auch die letzten Zettel abzuarbeiten. Als wir Daniel den Track dann geschickt haben, hat er gesagt: „Na gut“.
Danger Dan: Die Themen waren schon etwas ungewöhnlich für uns. So klare Ansagen wie auf dem Album machen wir normalerweise nicht. Was bei uns in der Gruppe nach Jakobs Tod passiert ist, hat viel dazu beigetragen, wie das Album geworden ist. Acht Monate nach seinem Tod haben wir angefangen, Texte zu schreiben. Davor haben wir eigentlich nur seinen Nachlass verwaltet, eine Platte von ihm herausgebracht und getrauert. Das Texteschreiben war unser erster Schritt raus aus der Trauer. Wir waren aber immer noch stark konfrontiert mit existenziellen Themen, nicht nur mit dem Verlust eines Freundes, sondern auch: Wo stehe ich selbst in meinem Leben? Dass die Platte so mutige Ansagen enthält, ist eine logische Konsequenz daraus.
Wer kommt denn jetzt zu Euren Konzerten?
Panik Panzer: Der schicke Hipster kommt genauso wie der Punk.
Danger Dan: Was ich gut finde: Wir sind auch ein Sammelbecken für Außenseiter. Das ist vielleicht auch vergleichbar mit den Hosen. Wer immer kommt, ist der Typ mit der Nieten-Lederjacke und dem Irokesen-Schnitt. Genauso der Typ mit der HipHop-Kappe und den Baggy-Pants. Wir haben ganz sicher kein homogenes Publikum.
Koljah: Ich denke immer eher, die Leute sind cooler als ich selbst, lauter Styler-Typen. Die Außenseiter sind in meiner Wahrnehmung nicht vorherrschend. Das Besondere ist vielleicht, dass Menschen aus den unterschiedlichsten Ecken kommen. Da gibt es welche, die sonst nie auf ein HipHop-Konzert gehen würden. Und HipHopper, die sich wundern, was für komische Vögel auf unserem Konzert sind. Vom Altersdurchschnitt her ist es auch ganz gemischt. Nach dem „Aversion“-Album kommen plötzlich auch ganz junge Leute. Das hatten wir früher weniger. Jetzt stehen auch mal 14-, 15-Jährige in den ersten Reihen.
Danger Dan: Für ein HipHop-Konzert ist der Altersdurchschnitt aber erstaunlich hoch. Es sind auch noch die Leute dabei, die uns vor zehn Jahren in einem besetzten Haus gesehen haben und sich immer noch mit uns identifizieren können.
Ihr habt mal in einem Interview gesagt, dass Ihr vielleicht die „Ton Steine Scherben dieser Zeit“ seid. Passt der Vergleich?
Panik Panzer: Ich habe eher immer gegen Ton Steine Scherben angeredet ...
Koljah: Die Scherben haben zuerst auch sehr parolenhafte Musik gemacht, steckten in der linksradikalen Szene n und hatten irgendwann keinen Bock mehr darauf, instrumentalisiert zu werden. Dann sind die auf einen Bauernhof gezogen, haben zwei Jahre lang keine Platte veröffentlicht und haben nachher andere Musik gemacht. Vielleicht gibt es da eine Parallele, dass wir irgendwann auch unseren eigenen Weg gegangen sind. Wenn ich länger darüber nachdenke, finde ich den Vergleich mit den Hosen aber schon treffender. Letztlich sind wir jedoch unvergleichlich.
Ihr habt gerade in Hamburg das Video zu Eurer zweiten Single „Verliebt“ gedreht. Wie waren die Dreharbeiten?
Panik Panzer: Wir wollten den Text abbilden, aber nicht eins-zu-eins. Unsere Idee war: Wir veranstalten eine Party, bei der nur Polizisten vor Ort sind – als absurde Komponente. Als Polizistendarsteller haben wir dann einige prominente Sidekicks gewinnen können.
Danger Dan: Monchi von Feine Sahne Fischfilet haben wir einfach per Facebook angeschrieben: „Lust, mit uns in im Video zu knutschen?“ Wir hatten vorher gerade mit einem Schwulen-Magazin gesprochen. Das Stück ist geschlechtsneutral – vom Text her kann man nicht sagen, ob es um einen Mann oder eine Frau geht. Die große Polizisten-Party, für die wir uns alle verkleidet hatten, diente als Projektionsfläche. Wir haben versucht, etwas mit den Erwartungen zu spielen.
Wer spielt sonst noch alles mit?
Danger Dan: Fettes Brot. Mit denen hatten wir nach unserem Konzert in Hamburg etwas gefeiert. Gereon Klug, der einen Plattenladen in Hamburg betreibt und gerade ein Buch rausbrachte, hat auch mitgemacht – genau wie der Fernsehkoch und Anarcho Ole Plogstedt. Dann sind unter anderem noch dabei: Lars Lewerenz, der Labelboss von Audiolith, Schorsch Kamerun von den Goldenen Zitronen und die Hamburger Punk-Band „Die Bullen“. Die treten bei ihren Konzerten sowieso immer in Polizeiuniformen auf und tragen Schlagstöcke bei sich. Ich habe beim Videodreh leider einen abbekommen. Ich hoffe, der blaue Fleck auf der Kniescheibe verschwindet irgendwann wieder.